Pop-Psychedelic aus Kalifornien, mit diesem Album das erste Mal in Europa vertreten.
Nach den Kings Of Convenience schon die zweite von mir besprochene Platte in diesem Monat, die das Wort Quiet im Titel führt. Bei Oranger wird suggeriert, dass sie weder Erdbeben noch Meditationsmusik sind, und das stimmt auch. Verspielte Songs wechseln sich ab mit eher geradlinigen Rock-Nummern, die auch den Foo Fighters einfallen könnten. Die große Stärke dieser Band liegt darin, eingängigen Popsongs eine seltsame Note zu verleihen, indem mit scheinbaren Verzögerungen gearbeitet wird. Viele Stücke erwecken den Eindruck, unnatürlich gedehnt zu klingen. Diese psychedelisch anmutenden technischen Manipulationen sind dabei mehr als bloßes Beiwerk, weil sie Teil des Songwritings sind. Hervorheben muss man vor allem zwei Stücke, und zwar Suddenly Upsidedown, die mit Bläsern arrangierte Pop-Single der CD, und Straight Love, das düster-verquere Stimmungen mit unerwartetem Harmonie-Refrain kreuzt. Obwohl Oranger auf klassischem Instrumentarium (Gitarre, Bass, Schlagzeug) aufbauen, verfügen sie über genug Einfallsreichtum, um nie gewöhnlich zu klingen. Dazu tragen auch eindeutige Verweise auf die zickigen Rhythmen einiger Kinks-Songs der 60er bei. In solchen Momenten könnte man Oranger fast für eine britische Band halten. Alan McGee war gut damit beraten, diese Band für sein neues Label unter Vertrag zu nehmen.
weitere Platten
New Comes And Goes
VÖ: 27.01.2006
Shutdown The Sun
VÖ: 05.07.2004