An Ideen scheint es dem eingespielten Brüderpaar Phil und Paul Hartnoll auch auf ihrem fünften Album wahrlich nicht zu mangeln. Denn was Orbital in ihren durchschnittlich acht Minuten langen, melodie-intensiven Klangergüssen an Input verbraten, reicht bei anderen für ganze Karrieren. Die Mehrstimmigkeit der oft fast schmerzhaft synthetischen Sequencer-Sounds nimmt gelegentlich Formen Bachscher Orgelkonzerte an, und die häufig eher dezenten, aber um so bissigeren Electro- und Tech-Funk-Beats tragen auch nicht gerade zur Entspannung bei. Der Teufel steckt, wie so oft, im Detail, von denen es hier so viele gibt, daß man während des Prozesses des Auf-sich-einwirken-lassens meint, von einer ganzen Armada kleiner Klangteufelchen von allen Seiten belästigt zu werden. Zarter besaitete Gemüter werden das problemlos als Psycho-Mucke für E-Heads abtun, und straighter orientierten Genossen fehlt möglicherweise die Muße, Orbital auf ihrer Reise durch die musikalischen Ebenen zu folgen. Denn nebenbei gehört funktioniert diese Platte überhaupt nicht, das nervt nur. Wer Orbital hört, hört zu. Oder wird nie verstehen, was das alles eigentlich soll.
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