Und wieder sind Orbital unterwegs in ihrer kompromisslos eigenen Welt der knispeligen Elektronik. Wo das noch hinführt, weiß keiner.
Einfach macht es uns das Brüderpärchen Phil und Paul Hartnoll auch auf seinem sechsten Album nicht. Hunderte Sounds, Filter und Samples, und Beats wie von einer Heuschrecken-Stepptanzgruppe – leise, ziseliert, nervös, und doch so präzise und präsent, wie Elektro, Breakbeat, Ambient oder Techno nur sein können. Ein Sound- und Stil-Wirrwarr wuselt sich durch einen fast rammdösig machenden Elektro-Urschlamm. Angefangen bei Jean Michel Jarre-, Kraftwerk- oder Herbie Hancock-Zitaten über Tool-, The Cramps- und Ian Dury-Samples bis hin zu leicht modifizierten irischen Traditionals im beängstigenden Downbeat-Kleidchen geht die Reise. Innere Ruhe ist was anderes – und das, obwohl die Hartnoll-Brothers im Vergleich zu früher reichlich abgespeckt haben. Alle Tunes bewegen sich unter fünf Minuten und kommen zumeist ganz ohne die orchestrale Vielschichtigkeit der Melodien und Keyboard-Flächen vergangener Tage aus. Gerade das macht Orbitals Neue so gewöhnungsbedürftig: Nicht selten wirkt The Altogether mit der relativen Nacktheit der Beats und Clonks für ihre Verhältnisse ungewohnt reduziert, ja unfertig. Dennoch: Nach einer Zeit der Eingewöhnung ist man wieder drin im Orbital-Kosmos. Wie sagte Phil Hartnoll doch im Interview: We produce growers. So ist es.
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