Plakativer kann man einen Bandnamen gar nicht wählen, und auch die Verwendung der spanischen Sprache tut dem keinen Abbruch. Das erste Stirnrunzeln ist also vorprogrammiert, wenn man das Line-Up dieser Band betrachtet, der u.a. Pete Stahl (u.a. Wool, Scream, Goatsnake), Alfredo Hernandez (Kyuss, Che), Mario Lalli (Fatso Jetson) angehören. Haben die das nötig? Möglicherweise, denn wer sich diese Scheibe nicht wegen der Beteiligten zulegt, könnte es ja immerhin noch wegen des Bandnamens tun, der keine Fragen offen lassen müsste. Ach ja, die Musik. Wer hier eine dem Projektgedanken verpflichtete freie Interpretation von Wüsteneindrücken erwartet, liegt völlig falsch. Im Gegensatz zu den von Josh Homme dirigierten Desert Sessions arbeitet man beim Orchesta del Desiertio wesentlich songorientierter. Mal abgesehen davon, dass die Platte jeglichen Humor vermissen lässt, können auch die Songs nicht wirklich packen: Zwischen Lagerfeuer-Romantik und Erwachsenenrock der Marke Eagles pendeln die nichtssagenden Stücke, bei denen man desöfteren nicht weiß, wo das eine aufhört und das andere anfängt, und für die sich Bands wie Giant Sand, die Woodcocks oder ein Rainer Ptacek schämen müssten. Schade, irgendwie.