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    Orenda Fink
    Invisible Ones

    VÖ: 22.08.2005 | Label: Saddle Creek/Indigo
    Text:
    6 / 12

    Weltmusik aus Omaha, zweites Azure-Ray-Frau-macht-Soloalbum-Album dieses Jahr. Es ist das bessere.

    Man will sich Zynismus, auch liebevoll gemeinten, bei diesen beiden bezaubernden Feen ja sparen.

    Aber: Vielleicht hätte Maria Taylor, die eine Hälfte von Azure Ray, sich besser der anderen Hälfte

    von Azure Ray, Orenda Fink, anschließen sollen. Dann hätten wir jetzt eine neue, voraussichtlich

    sehr vorzügliche Azure Ray-Platte mehr und zwei Solodebüts weniger. Stattdessen folgt dem eher

    unspektakulären Alleingang Taylors, “11:11”, drei Monate später der von Orenda Fink. Weniger

    zuckrig, kaum elektronisch ist “Invisible Ones” im direkten Vergleich ausgefallen, vielmehr düster

    und auf archaische Weise verspielt. Im Kern bleibt das Album Pop (kleinster gemeinsamer Nenner mit

    “11:11”), bricht aber immer wieder mit den Schemata, die man dahinter vermutet: “Bloodline” löst

    sich aus der verträumten, einnehmend elegischen Grundstimmung – twangy Gitarren und Wuchtbass gegen

    die Melancholie –, “No Evolution” pocht mit viel Holz dem doch nicht völlig triumphalen Höhepunkt

    entgegen, und “Dirty South” klingt circa so, wie’s heißt. Ein wenig ratlos hinterlassen einen nur

    die Enya-Momente, “Blind Asylum” und “Miracle Worker”, mit “Sail Away”-Synthies und

    Plinker-plinker-Pizzicato. Wahrscheinlich muss das aber so sein. Diesen Ethno-Strich haben. Weil

    “Invisible Ones” Kulturen porträtieren soll, die weit außerhalb der Stadtgrenze Omahas zu Hause

    sind. Und: damit man sich noch etwas mehr auf die nächste Azure Ray freut.