Ornamental
Verwandlung im Schlaf
Der Opener “Erosion” zitiert den Früh-70er-Sound gekonnt zwischen Motorik-Beat und Synthesizer-Blubbern, knallt aber deutlich härter und mündet in fauchendem Gitarren-Crescendo. “Esoteric Warfare” bestätigt mit schwerfälligem, massivem Doom-Riffing, dass das Projekt um Multiinstrumentalist Sidney Jaffe (Burn Pilot) nun verstärkt in härteren Rock-Gefilden wandelt.
Dieser Ansatz zieht sich durch das ganze Album: Früher oder später mündet jeder Song in lauten Gitarren – selbst das als anstrengender Deep House beginnende “Disciple”. Diese Liebe zum Lärm ist beim Hören ansteckend, Ornamentals Krautrockansatz ist zweifelsfrei als punkig zu bezeichnen – und damit sind sie verdammt nah dran an der Attitüde der Originale. In mehr als einem Sinn, denn wie bei Krautrock gilt: Das kann schon anstrengend sein und im ungünstigsten Fall findet man die Musik von Ornamental einfach nur selbstabsorbiert.
Musikalisch abwechslungsreich ist “Verwandlung im Schlaf” mit seiner harten Schlagseite und doomigem Kraut-Punk ohne Frage. Außerdem schafft es Jaffe mit mal an Grönemeyer erinnerndem Nölen, mal mit Brecht’schem rollendem “R” seine an sich wenig bemerkenswerte Stimme ebenfalls variantenreich in Szene zu setzen.
Das steckt drin: Can, Smokemaster, Zone Six