Mit ihrem Zweitwerk müssen Orson nun zeigen, ob sie an ihren unerwarteten Erfolg mit “Bright Idea” anknüpfen können, das immerhin Platinstatus erlangte und über mehrere Wochen auf Platz eins in den UK-Charts rangierte. Viel verändert haben die inzwischen nach London emigrierten Kalifornier zumindest nicht. Legte man Orson auf ihrem Debüt noch in die Collegerock-Schublade neben Weezer oder Marcy Playground, sind sie der mit “Culture Vultures” zwar nicht entsprungen, haben aber zumindest die Front mit zeitgemäßem, leicht britisch wirkendem Dekor à la The Sunshine Underground verziert. Maßgeblich für den Nachfolger sind wieder die bis zur Mundfäule zuckrigen Melodien, die vielen Uhs und Ahs sowie das wahrscheinlich niemals endende Lamentieren über das weibliche Geschlecht. Mit Textzeilen wie “Youre so gorgeous, its killing me” oder “Everbody in this town gone crazy” lässt Sänger Jason Pebworth gerne das Phrasenschwein klingeln, was man gar nicht mal schlimm finden müsste. Aber letztlich ist jeder der elf Titel in seiner radiotauglichen Austauschbarkeit prädestiniert für seinen Einsatz als Lückenfüller im Rundfunk, in Werbespots oder als Soundtrack für die nächste Teenie-Highschool-Komödie. Deshalb kann man getrost auf “Culture Vultures” verzichten. Man hört diese oder Songs gleicher Art nichtsdestotrotz täglich über unterschiedlichste Kanäle. Auch noch die eigene Hifi-Anlage damit zu verstopfen, wäre verschwendete Zeit.
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Bright Idea
VÖ: 18.08.2006