Osaka Popstar
... And The American Legends Of Punk
Text: stefan layh
Der Sound ist blechernes Understatement, der Plattentitel dafür herrlich unbescheiden. Damit auch der Letzte mitbekommt, welche Punk-Altmeister hier Muskeln spielen lassen, werden sie im Comicartwork aufgelistet, Heldenherkunft inklusive: Jerry Only (Misfits), Dez Cadena (Black Flag), Ivan Julian (The Voidoids) und Marky Ramone (The Ramones) sind die Auserwählten, die John Cafiero (Osaka Superstar) beim Debüt assistieren. Cafiero selbst ist Sänger, Denker und Lenker des in die Jahre gekommenen Allstar-Line-ups. “Meine Helden, die Ramones, brachten mir vor allem anderen bei, dass Punkrock Spaß ist”, erklärt Cafiero. Nichts anderes vermittelt das leichtfüßig rumpelnde Album. Unprätentiöser Punkrock, wohin man hört: geradlinig aufgezogen, altbacken im positivsten Sinn. Schmissige Songs, die mit unverhohlenem Pop-Charme gewinnen, ohne sich anbiedern zu müssen. Schnell ist klar: Auch wenn Cafiero seine “persönliche Punkrock’n’Roll-Hall-of-Fame” vereint hat – im Ergebnis schlägt sich vor allem die persönliche Vergangenheit des Drummers nieder. Osaka Popstar beschwören den Geist der unsterblichen Ramones. Nicht mehr? Nicht weniger.