Das ist zum einen natürlich bemerkenswert, weil man anhand dieser chronologischen Aufarbeitung die Verwandlung des Black Sabbath-Sängers vor Augen gehalten bekommt: vom verrückt-aufgedrehten (und drogenabhängigen) Hedonisten zur traurig-schlaffen Gestalt, deren Sätze man nur mit Anstrengung verstehen kann. Abseits dieser tragischen Ebene ist es aber auch aus Mode- und Popkultursicht besonders interessant, die sagenhaft unwahrscheinlichen Bühnenoutfits der frühen und die Dauerwelle mit Strähnchen-Frisuren der späten 80er Jahre noch einmal in Aktion zu sehen. Es ist gleichzeitig auch eine Reise durch die Ästhetik der Musikvideos der vergangenen 30 Jahre. Besonders die Clips zu “Bark At The Moon” und “So Tired” lassen einen ein bisschen wehmütig werden, dass die liebevoll ausgestatteten Kurzfilme der Frühzeit später schnittiger MTV-Ästhetik weichen mussten. Doch wie seine Songs sind Ozzys Videos (inklusive zwei neuerer Making-ofs) auch ein Indikator für die jeweiligen Trends der Rock- und Metalwelt. Die gesammelten Live-Aufnahmen, besonders die frühen, haben hinsichtlich Ton- und Bildqualität häufig nur besseres Youtube-Niveau, aber schließlich reden wir hier von Zeitdokumenten, die aus ganz anderen Gründen spannend anzuschauen sind. Beispielsweise das kurze TV-Statement des traumatisieren Ozzy nach dem Verlust von Gitarrist Randy Rhoads im Jahr 1982.
weitere Platten
Patient Number 9
VÖ: 09.09.2022
Ordinary Man
VÖ: 21.02.2020
Scream
VÖ: 18.06.2010
Black Rain
VÖ: 18.05.2007
Under Cover
VÖ: 01.11.2005
Down To Earth
VÖ: 15.10.2001
Ozzmosis
VÖ: 20.10.1995
No More Tears
VÖ: 13.09.1991
No Rest For The Wicked
VÖ: 22.10.1988
The Ultimate Sin
VÖ: 22.02.1986
Bark At The Moon
VÖ: 09.12.1983
Diary Of A Madman
VÖ: 07.11.1981