Osees
Sorcs 80
Während John Dwyer für immer im Hardcore-Punk verwurzelt ist, stellt er sich musikalisch längst breiter auf. Wer die Osees für Garage Rock zwischen Psych, Fuzz und Punk schätzt, musste zuletzt immer wieder damit klarkommen, dass Dwyer lieber zwischen dem Freak-Kraut von Faust und irgendwelchem obskuren No Wave pendelte.
“Weirdo Hairdo” (2020), “A Foul Form” (2022) und “Intercepted Message” (2023) sind keine leicht verdaulichen Alben. Auch die konzeptuelle Prämisse von “Sorcs 80” schreckt erstmal ab: Dwyer lässt die Gitarre ganz weg, bedient nur Effekte und Synthesizer, dafür gibt es mit Cansafis Foote am Bariton- und Brad Caulkins am Tenorsaxofon Verstärkung. In “Cochon D’Argent” dürfen die Bläser mal aus der Reihe tanzen, aber vornehmlich sind sie dafür zuständig, die Bassfrequenzen breiter anzulegen.
Mag “Look At The Sky” mit seinem „1, 2, 3,4!“ der Platte direkt einen punkigen Kickstart liefern, wandelt die Band im Folgenden vornehmlich auf einem New-Wave-Pfad, dessen Einflüsse über obskuren Eggpunk und deren Anführer Devo weit hinausgehen. “Cassius, Brutus & Judas” etwa ist ein Jazz-Punk-Stück mit stoischem Beat und gebellten Zeilen. Motorisch geht es in “Lear’s Ears” zu, in “Earthling” croont Dwyer Positives zur Werdung eines besseren Menschen. Alles bleibt angenehm handlich, aber auch ein reines Liebhaber*innen-Ding.
Das steckt drin: Devo, Party Dozen, Ty Segall
weitere Platten
Intercepted Message
VÖ: 18.08.2023
A Foul Form
VÖ: 12.08.2022
Panther Rotate
VÖ: 11.12.2020
Metamorphosed
VÖ: 16.10.2020
Levitation Sessions
VÖ: 09.10.2020
Protean Threat
VÖ: 18.09.2020
Face Stabber
VÖ: 16.08.2019
Smote Reverser
VÖ: 17.08.2018
Memory Of A Cut Off Head
VÖ: 17.11.2017
Orc
VÖ: 25.08.2017
An Odd Entrances
VÖ: 18.11.2016
A Weird Exits
VÖ: 12.08.2016