Oder man zumindest wüsste, warum sie es überhaupt versuchen. Denn auch, wenn im Prog Einiges zunächst mal aus Freude an der Machbarkeit passiert – “Fire Make Thunder” wirft deutlich mehr Fragen auf als dem Hörgenuss zuträglich sind. Warum gönnen sich Jim Matheos von Fates Warning und Kevin Moore von Chroma Key und ehemals Dream Theater nicht mal ein paar Tage gemeinsam im Proberaum, um Ideen dynamisch zu entwickeln, statt per Mail Soundschnipsel auszutauschen, die nie so ganz zu einem organischen Album finden? Warum holen sie sich für “Fire Make Thunder” einen Könner wie Porcupine Trees Gavin Harrison ans Schlagzeug, um dann doch die Hälfte der Spielzeit einen Drumcomputer anzuwerfen? Warum zieht der Prog so häufig in Richtung Alternative Rock, ohne dabei seine unterkühlte Grundstimmung abzulegen? Und wie genau sollen sich Synthesizer, Industrial-Gitarren und Prog-Strukturen eigentlich ergänzen? An den meisten Stellen des Albums behindern sie einander eher: In “Guards” verbrämen die Electronica über weite Strecken unnötig Riff und Schlagzeug, so dass dem Song seine Prog-Hookline auch nur noch bedingt hilft. Und in “Big Chief II” britzelt und brutzelt der Synthesizer sogar völlig beliebig, ohne dem Song irgendwie zu dienen. In zurückgenommenen Passagen wie dem akustischen “Indian Curse” deutet sich zwar Atmosphäre an, doch “Fire Make Thunder” bleibt auch hier ein blutleeres Album – dem jede innere Notwendigkeit fehlt.