Schließlich gibt es auch hierzulande genügend Bands, denen der nationale Starstatus völlig genügt. Die Ärzte zum Beispiel, Peter Maffay oder die legendären BAP, deren Slang östlich von Kalk ohnehin niemand mehr entziffern kann. Nun aber zurück zu Oslo Ess, die mit ihrem letztjährigen Debütalbum “Uleste Bøker Og Utgåtte Sko” die Top 10 der norwegischen Charts knackten und mit ihrem neuen Album “Verden På Nakken, Venner I Ryggen” direkt auf Platz eins eingestiegen sind. Die Platte enthält zehn schmissige Punksongs, irgendwo zwischen Bombshell Rocks, Rise Against oder Kraftklub, um mal den Bogen in hiesige Gefilde zu schlagen. In Kombination mit ihrem mädchenfreundlich-verwegenen Auftreten und Songs wie “Kakerlakkene” (was könnte das wohl sein), “Caroline” (ein auch hier gerne gewählter Konsensname) oder dem lustigen “Tøffe Gutter” ist der Band eine nächste Saison im Rampenlicht sicher, zumindest in den Clubs ihres skandinavischen Mutterlandes. Mit tatkräftiger Unterstützung von Produzent Bjarte Lund Rolland (Kvelertak) und mehr als 200 absolvierten Shows im Rücken sind Oslo Ess bereit für das nächsthöhere Level. Wenn sie in Zukunft auch mal einen international verständlichen Song, eine Hymne aus der Anfield Road oder wenigstens ein Clash-Cover in ihr Repertoire aufnehmen, könnte aus ihnen das werden, was Die Toten Hosen mittlerweile in Argentinien sind: Volkshelden in einem Land, in dem sie keine Sau versteht. BAP wissen, wie sich das anfühlt.