Otis zählen zu der Sorte Bands, die permanent mit dicken Neon-Leuchtlettern vor der Stirn herumlaufen, die jeden anflehen: “Shoot me!”. Sehen sie alle so aus wie der blümchengeschürzte Fluppenheinz, der uns vom Cover mit einem Haartrockner droht, dann versteht man, warum keiner Otis lieb hat. Angeblich sollen sie bereits eine Auszeichnung als `Outstanding New Local Rock Band` bei den `Boston Music Awards` gewonnen haben. Ob das nun gleichzusetzen ist mit dem Gewinn eines Tupperwaresets auf Hausfrauenfestivitäten, gilt es noch zu eruieren. Bekanntlich aber habe ich eine generelle Schwäche für alternativen Looser-Metal-Rock, wobei “Electric Landlady” eigentlich ein wirklich ansprechendes Album ist. Coole, rhythmische Songs, schleifende Gitarren, an den richtigen Stellen kratziger Gesang, latent psychotisch, nur: So etwas kauft keiner. Vielleicht weckt das umkringelte, babyrosane Logo auch einfach schlummernde Mutterinstinkte in mir.