Denn zwei der vier Songs stammen von der “New Calm EP”, die Ought 2012 in rekordverdächtigen vier Stunden aufnahmen und die man für lau auf ihrer Bandcamp-Seite herunterladen kann, Waiting dagegen aus der Session zum Debütalbum. Für die aktuelle EP nahmen Ought die Songs in deutlich höherer Qualität erneut auf, wovon vor allem der ungewöhnlich melodische und beinahe romantisch anmutende Opener “Pill” profitiert. “New Calm Pt. 2” schafft das Kunststück, viel schneller als die Originalversion und dennoch fast zwei Minuten länger zu sein. Über einen stürmischen Postpunk-Song assoziiert sich Sänger Tim Beeler in sieben Minuten mit seiner unnachahmlichen Art sprunghaft durch verschiedene Themen, unterbricht und verbessert sich oder stellt mehr oder weniger drängende Zwischenfragen: “Who invited Paul Simon?” Immer wieder bedient er sich dabei eines Tricks, der auch schon auf “More Than Any Other Day” zum Einsatz kam und den man eigentlich nur von Konzerten kennt: Er wendet sich mitten im Vortrag an das Publikum und animiert zum Tanzen oder Mitsingen. Nebenbei liefert er dabei eine der lustigsten Songzeilen des Jahres: “Put your hands in the air/ Thats the generally accepted sign for not having a care.” Beim dritten und einzigen neuen Teil der “New Calm”-Reihe handelt es sich dagegen um eine form- und strukturlose Noise-Komposition, die zwischen Feedback-Lärm und kurzen Free-Jazz-Explosionen aus gesprochenen Texten besteht.
weitere Platten
Four Desires
VÖ: 21.08.2018
Room Inside The World
VÖ: 16.02.2018
Sun Coming Down
VÖ: 18.09.2015
More Than Any Other Day
VÖ: 25.04.2014
New Calm (EP)
VÖ: 10.05.2012