Ein solides, aber wenig aufregendes Album – so wird es für die kanadischen Alternative-Rocker erneut nichts werden mit dem langersehnten Durchbruch in Europa.
1992 in Toronto gegründet, haben sich die Post- bzw. Spät-Grunger von Our Lady Peace bereits mit ihrem Debüt “Naveed” fest in der nordamerikanischen Rocklandschaft etablieren können. Trotz hervorragender Alben wie dem ungestümen “Clumsy” (1997) und dem anspruchsvollen “Spiritual Machines” (2001) hat es im Rest der Welt jedoch nicht für mehr als ein paar kleine Achtungserfolge gereicht. An diesem Umstand wird auch die neue, bereits vor Monaten in den USA und Kanada erschienene CD “Gravity” wenig ändern können. Das liegt hauptsächlich daran, dass die darauf zu hörenden Stücke von dem Quartett zwar sauber auskomponiert und kompetent eingespielt wurden, letztlich aber viel zu gleichförmig und konventionell ausgefallen sind und das Besondere bzw. Eigenständige der früheren Werke von Sänger Raine Maida und Co. vermissen lassen. Vielleicht liegt es ja am als Schweinerock-Experte etablierten Producer Bob Rock (u.a. Metallica, The Cult, Bon Jovi, Bryan Adams und Mötley Crüe). Egal, ob es sich um das hymnenhafte “Do You Like It”, das ruppige “All For You” oder die Halbballade “Your Purple Hair” handelt, die Lieder sind sämtlich um nur jeweils ein einziges, zudem reichlich simples Riff aufgebaut. Außerdem enden die Stücke auch noch alle gleich: mit einem mächtigen Abschluss-Refrain, einem letzten Akkord sowie dem darauffolgenden langsamen Ausschwingen der Saiten und/oder Becken. Einzig das düstere und vergleichsweise komplexe “Bring Back The Sun” vermag den Hörer wirklich zu bewegen. Zu wenig, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.