Es ist häufig die magnetische Kraft der Gegensätzlichkeit, die die Menschen voneinander abstößt. Our Last Night hingegen zeigen auf ihrem dritten Album We Will All Evolve, dass sich Gegensätze eben doch anziehen können. Und wie sie das können. Der gewagte Balanceakt zwischen den ungezähmten Growls von Trevor Wentworth und den klangvollen Gesangslinien seines Bruders Matt gelingt nahezu perfekt. Der Albumtitel ist maßgebend für den Inhalt: Seit dem Vorgänger The Ghost Among Us hat sich viel getan bei Our Last Night.
Insbesondere Trevor Wentworths Entwicklung ist dabei stark wahrzunehmen. Er hat die Pubertät hinter sich gelassen, was sich positiv auf seine Stimme ausgewirkt hat. Seine ausgereiften Screams können nun sogar ernst genommen werden. Aber auch instrumental sind Our Last Night gewachsen. So widmen sie sich beim Sound jetzt entschiedener der schmerzlich-süßen Atmosphäre, die transportiert werden soll und letztlich auch transportiert wird. Schwere Metal-Riffs küssen dabei die sanften, zum Teil sogar poppigen Momente, bevor die Songs doch wieder explodieren.
Der Opener Elephants ist dabei nicht nur der beste Repräsentant der Platte, sondern beweist gleichzeitig, dass all diese konträren Elemente hervorragend harmonieren können. Insgesamt bewegen Our Last Night damit natürlich nicht die Welt, aber sie zeigen, dass man softe Melodien nicht zwingend durch Brutalität zerstören muss, sondern dass beides Hand in Hand gehen kann. War so nicht von der Band zu erwarten.
weitere Platten
Age Of Ignorance
VÖ: 17.08.2012
The Ghosts Among Us
VÖ: 29.02.2008