“Der 11. September bedeutete für uns, dass wir uns fortan verstärkt mit nordafrikanischer und arabischer Musik und Kultur beschäftigen.” Ozomatli sind Amerikaner, spielten auf Santanas Album “Shaman” mit und gewannen mit “Embrace The Chaos” einen Grammy. Doch nicht zuletzt wegen Statements wie dem obigen wirken sie authentisch und sympathisch. Gegründet 1995, mitten im Kampf um soziale Gerechtigkeit für die Spanische Bevölkerung in den USA, verstehen sich die Neun als politische Band, erspielten sich aber ihr Publikum mit Latin-Versionen von James Brown-Hits und der Sesamstraßenmusik. Es ist spektakulär: Salsa, HipHop, Rock, orientalische Klänge, Jazz, Funk und Latin verschmelzen in vierminütigen Songs, ohne dass diese überladen wirken. Hinzu kommen hemmungslos eingängige Gesangslinien (“America”, “Believe”), und trotz aller Perfektion denkt man eher an Arrested Developement und Fishbone denn an alte Säcke. Highlight der Platte ist keiner der zahlreichen potenziellen Radiohits, sondern der Gastauftritt von Jurassic 5-Mitglied Charlie 2NA, der in “Who’s To Blame” über eine unkonventionelle, Rhythmus-dominierte Nummer rappt. Wenn auch wahnsinnig glatt produziert, dominiert am Ende doch der Eindruck von schlauen, netten und radikalen Globalisierungsgegnern.
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dto.
VÖ: 01.01.2000