Das schlapp daherschlurfende “Eyes” gibt einen Ton vor, der Schlimmes befürchten lässt: Der erste Song klingt nach vorgestern und zweiter Wahl. Dass Hatebreeds Jamey Jasta dem lauten Langweiler immerhin einen Hauch von Seele in den blutleeren Leib brüllt, ist nicht genug. Im Gegenteil: Das ist erschreckend wenig für den Einstieg in ein Album, das mit zweijähriger Verspätung erscheint und beweisen soll, dass P.O.D. nicht nur eine Vergangenheit als Nu-Metal-/Post-Grunge-Platinkinder der 00er Jahre haben, sondern auch eine Zukunft. Die Zweifel kann “Murdered Love” nicht zerstreuen, obwohl P.O.D. auf ihrem achten Studioalbum allerhand ausprobieren. Im Titelsong bauen sie gegen Ende eine Spannung auf wie Rage Against The Machine einst bei “Freedom” kurz vor der Explosion, wobei “Murdered Love” im Vergleich nicht mehr Sprengkraft entwickelt als ein feuchter Knallfrosch. “I was born raging against the machine before Rage Against The Machine”, blafft Sonny Sandoval zum Einstieg von “On Fire”. Ob er das ernsthaft glaubt? Nicht überzeugender klingt der verzweifelt glattgebügelte Versuch, mit “Higher” eine große Hymne mit noch größerer Hookline ins Radioprogramm zu schicken. Dass P.O.D. auch ein Jahrzehnt nach “Alive” und “Youth Of The Nation” noch keine Scheu vor schlichten Sätzen haben, belegt die aufdringliche Ballade “Beautiful”: “Hey! Youre beautiful/ Theres enough love for the whole wide world/ Every boy and girl sing this song/ When we sing why-oh why-oh”. Wer singt mit?
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