Die neuen US-Helden des modernen Rock versuchen auf dieser Platte mit aller Gewalt, besonders zu sein. Dabei haben sie keinen Stil.
P.O.D. tragen nicht Schwarz wie Papa Roach, sind nicht plakativ `normal` wie Linkin Park oder Partygranaten wie Limp Bizkit. Sie haben (zum Teil) Rastazöpfe, stehen auf einem schrecklich langweiligen Albumcover in einer weiten Wüstenebene und verarbeiten in ihrem Crossover mangelhaft Einflüsse aus HipHop, Punk, Metal und vereinzelt Reggae (“Ridiculous” und “Thinking About Forever”). Kosmopolitischer Charakter begegnet einem oft auf diesem Album. Prinzipiell lobenswert, aber was muss passieren, damit Mittzwanziger einen Song wie “Youth Of The Nation” aufnehmen – eine weit vorn auf dem Album platzierte Hymne mit einem sonst nur von Michael Jackson verwendeten Kinderchor, der singt “We Are The Youth Of The Nation!”? Mal abgesehen davon, dass man dieser These schon inhaltlich klar widersprechen muss: Eine derart platte und plakative Suche nach großen Momenten und dem kleinsten gemeinsamen Nenner unter jungen Leuten spiegelt diese Generation nicht annähernd wider – höchstens ihre Schnelllebigkeit. Was die Ohrwurm-Single “Alive” angeht, muss man zugeben, dass der Song an sich kickt, und Bands wie Incubus auch nicht immer lyrische Höchstleistungen vollbringen. Dennoch fehlt den Textzeilen “I feel so alive, for the very first time, and I think I can fly” einfach jeder Sinn für Ästhetik. Der Rest von “Satellite”, mal HipHop- mal Metal- mal Punk-lastig, tut letztlich niemandem weh, und vielleicht sollte eine derart glatte Platte gar nicht hinterfragt werden, aber merke: In ein paar Jahren wird sich niemand an P.O.D. erinnern. Und wenn, dann nur mit einem müden Lächeln.
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