P.W. Long
God Bless The Drunkard's Dog
Text: Martin Iordanidis
Wie wertvoll, dass es das noch gibt, ja eigentlich immer gab im amerikanischen Underground. Preston Wright Long gehört zur Sorte Bluessänger, die wohl all ihren kreativen Besitz am Körper tragen können. In diesem Fall ist das eine alte Schrammel-Strat und seine grenzdebile, whiskeygetränkte Stimme. Aber Longs räudiger Bluesrock vertont nur oberflächlich das Leben (und Sterben) mit der Trinkerromantik. In der grass roots-Szene der USA müssen Long und seine Musik längst nicht mehr erklärt werden. Hier schon. Als Frontstimme von Mule und Wig hat er schon in den 90ern Berührung mit der US-Indieszene in Form von Touch & Go Records und Steve Albini gehabt. Long solo steht nun auf diesem Album für handgemachten White Trash Blues, der für immer in den Whiskypinten bleiben wird, weil er da verdammt noch mal hingehört. Mit kippender Stimme überzeugt Long, dass “Crazy Tonight” am Tresen wirklich hart erarbeitet wurde. Nicht, dass man wie in “Sweetest Weirdo” keine herzerweichenden Balladen auf die Reihe bekäme – auch das kann Long, je später die Stunde. So authentisch war Ian Astbury trotz aller stimmlichen Ähnlichkeit nie.