Pabst
Crushed By The Weight Of The World
Text: Jonas Silbermann-Schön
Doch erst schicken Pabst den Tod voraus. Zwischen den Noise-Pulsen im Opener “Dead Ahead” liefern sich die Berliner eine Verfolgungsjagd mit dem Teufel und Queens Of The Stone Age und erheben ihr Außenseiterdasein zum Statussymbol: “Last living rebel, born to disobey.” Was eine neugefundene Härte andeutet, wird direkt revidiert: “Mercy Stroke” pumpt so hyperaktiv wie der Stakkato-Garage von The Hives, und in “Crushed”, ihrem wichtigsten Song bislang, predigt Frontmann Erik Heise in dem für ihn typischen Süßholzgeraspel à la Billy Corgan Selbstliebe im Angesicht der Apokalypse: “Before you’re get crushed by the weight of the world/ You gotta have a crush on yourself.” Ganz nebenbei geht es in “Daddy’s Boy” männlichen Selbstdarstellern wie Friedrich Merz an den Kragen, und in “Week Full Of Weekends” kaufen Pabst den Meatbodies ihren Punk-Schneid ab – Heises feinem Pop-Gespür sei Dank. Weil das Trio bis auf “Say My Name” nur noch selten in die Nirvana-Trickkiste greift und auf den Fuzz-Wellen reitet, statt gegen sie anzukämpfen, gelingt es ihm, einen richtigen Trademark-Sound herauszuschälen. Noch viel wichtiger: Pabst artikulieren ihre eigene Ohnmacht und nehmen all jene mit, die ebenfalls “too fucking old for teenage angst” sind.
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