Pain In The Ass = 20 Minuten Old-School-Hardcore-Gebretter und tschüss? Hätte man annehmen können…
Denn eigentlich haben Such A Surge das Projekt Pain In The Ass in erster Linie aus der Taufe gehoben, um sich außerhalb der in neun Jahren Bandgeschichte immer enger gewordenen Surge-Grenzen richtig austoben zu können. Doch ganz so eindimensional, wie man es vielleicht hätte vermuten können, ist “Spain” dann doch nicht ausgefallen. `Voll aufs Maul` ist lediglich die Devise bei rund der Hälfte der Songs, wo man, etwa bei “P.I.T.A.”, das die Band nicht ganz nachvollziehbar als Hommage an Minor Threat versteht, “Cant Avoid It” oder “Run”, deutlich heraushören kann, wieviel Spaß Dennis, Michel, Axel, Olli und Antek bei den Aufnahmen gehabt haben müssen. Zwischendurch nimmt man dann aber den Fuß vom Gaspedal, um bei “Spit Fire Beauty” oder “Dropped Nine”, meinem persönlichen Favoriten, ein gesteigertes Maß an Intensität entstehen zu lassen. Kurz vor Schluss wird`s dann noch mal lustig mit “I Saw Your Girlfriend”, einem Singalong über zu kleine Schwänze, und beim letzten Song “Punk 2001”, einem Partytrack, der musikalisch ein wenig an “Silver Surger” erinnert, gibt es dann sogar doch noch deutschen Sprechgesang: “Wir machen was wir wollen, wir tanzen auf einem Bein, zur gleichen Zeit, weil jeder einzelne zum Übertreiben neigt. Unser Horizont ist weit, wer jetzt nicht mitmacht tut uns nicht mehr leid und sieht von uns den Mittelfinger…” Von diesem Song einmal abgesehen wäre “Spain” als Such A Surge-Album wahrscheinlich tatsächlich zu krude und uneinheitlich, Fans der Band können hier aber dennoch genauso bedenkenlos zugreifen wie Leute, die ihr Geld ansonsten für Biohazard- und Sick Of It All-Platten ausgeben.