Rammstein zu mögen ist an sich ja okay, Depeche Mode zu vergöttern wahrlich kein Verbrechen und die Beatles zu lieben darf ebenfalls als `normal` gelten. Was Peter Tägtren, ansonsten Chef der schwedischen Prügelmetaller Hypocrisy, jedoch aus diesen Präferenzen für sein Side-Project Pain kreiert, ist allerdings – gelinde gesagt – ganz schön gruselig. Denn was die zweite Pain-CD zu Gehör bringt, ist weder interessant, noch in irgendeiner Weise originell. Gefakte Aggression in komplett emotionslosen Kompositionen nach `Schema F`; nicht einmal erdig-stumpfer Gothic-Rock à la Type O Negative ist das Ergebnis. Vielmehr wird dem Hörer zynisch anbiedernder, schamlos auf die Charts abzielender Elektro-Metal mit pseudo-bösem Vocoder-Gegrunze und ach so harten Gitarren vorgesetzt. Die dudeln entweder schleimig ölige Popmelodien wie beim Opener “It`s Only Them” und der 08/15-Halbballade “Fade Away” oder bieten monotones Gebretter à la “Shut Your Mouth”. Die lächerlich einfallslos heruntergeschrubbte Coverversion des Fab-Four-Klassikers “Eleanor Rigby” macht das Album endgültig überflüssig. Ville Valo und Kollegen dürften wegen “Nothing Remains The Same” nicht eine schlaflose Minute verbringen.
weitere Platten
Dancing With The Dead
VÖ: 21.03.2005
Rebirth
VÖ: 29.05.2000