Was wunderbar funktioniert. Aus Deutschland kommt ursprünglich die Anfrage für ein Akustikkonzert und das Experiment gelingt so gut, dass der schwedische Prog-Gott Daniel Gildenlöw es fortsetzen will. Wenn die Songs auf “Falling Home” aus ihrem Kettenhemd steigen, versteht man oft erst, warum sie im Original schon so gut sind. “Stress” (von “Entropia”) ist ein Feuerball aus derbem Funk und der Pre-Chorus lässt sich wunderbar in souligen Jazz umdeuten. “Linoleum” (von der gleichnamigen EP) drapiert satte Bassläufe unter eine schwebende Hymne. Das lässt viel Platz für den mehrstimmigen Gesang, der bei Pain Of Salvation ohnehin immer eine zentrale Rolle gespielt hat. “To The Shoreline” und “1979” (beide von “Road Salt Two”) verlieren nichts von ihrer balladesken Traurigkeit. Dann hauen Pain Of Salvation mit “Holy Diver” (von Dio und im Reggae-Modus!) und “Perfect Day” (von Lou Reed) noch zwei Coverversionen raus, die ihnen in den Kram passen. “Chain Sling” stellt wie das Original auf “Remedy Lane” den sakralen Höhenpunkt des Albums dar und hat auch unplugged erstaunlich viel Schmackes. “Mrs. Modern Mother Mary”, “Flame To The Moth” und “Spitfall” (alle von “Scarsick”) machen es nochmal frickelig, bevor mit “Falling Home” ein ganz neuer Track serviert wird. Dieses Album ist kein Vergleich zu anderen Unplugged-Verwurstungen von Hits aus der Drei-Euro-Grabbelkiste. Vielmehr eine wunderbare Ohrlektüre ohne Konzeptschwere, Tiefendurst und Quatschverbot, die man ohne Weiteres durchlaufen lassen kann.
weitere Platten
Panther
VÖ: 28.08.2020
In the Passing Light of Day
VÖ: 13.01.2017
Road Salt Two
VÖ: 23.09.2011
Road Salt One
VÖ: 14.05.2010