Das Timbre kennt man von Chris Cornell, auch wenn die Stimme von Pain-Of-Salvation-Sänger Daniel Gildenlöw einige Cent tiefer liegt als die des Soundgarden-Mannes aus Seattle. Weil Gildenlöw und seine Stimme auf “Road Salt One” das Epizentrum in jedem der zwölf feingliedrigen Rocksongs sind, müssen hier auch andere Stimmverwandte erwähnt werden: Living Colours Corey Glover, Andrew Stockdale von Wolfmother und Doug Pinnick von Kings X. “Darkness Of Mine” sowie das schwülstige Gospel-Schaustück “Of Dust” machen deutlich, dass auch die Herren neben Gildenlöw einen beeindruckenden Chor stellen, wenn das nötig ist. Was aber macht die Schweden, die 2009 an der nationalen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahmen, zu einer Progband? Regelmäßig verabschieden sich Pain Of Salvation vom klassischen Rock-Instrumentarium. “Sleeping Under The Stars” etwa ersetzt den E-Bass kurzfristig durch eine Tuba, das Gitarrensolo durch eine Bouzouki. Mit affektiertem Gesang und augenzwinkernden Textzeilen zitiert Gildenlöw in diesem Song Frank Zappa aus dem Olymp herbei. Apropos verblichene Genies: Die 2008 verstorbene Natasha Shneider von Eleven wäre mit “Linoleum” in ihrem Element gewesen. Hier bleibt die Hammondorgel auf Augenhöhe mit einer funky Gitarre, bis das Hitpotenzial der Queens Of The Stone Age in einem grandiosen Refrain freigesetzt wird. Ob Pain Of Salvation nun als verschwitze Unterhemden-Rocker erfolgreich werden oder als Geheimtipp für Prog-Audiophile: Es muss etwas passieren mit dieser Band.
weitere Platten
Panther
VÖ: 28.08.2020
In the Passing Light of Day
VÖ: 13.01.2017
Falling Home
VÖ: 07.11.2014
Road Salt Two
VÖ: 23.09.2011