Noch mehr zusammengerückt, nicht mehr halb so besorgniserregend am Abrund wie vor einem halben Jahr und College-Radio-kompatibler denn je (mal abgesehen von solchen Phrasen wie “If I could fuck a mountain…”). Diese merkwürdig-spinnerte Version vom White-Boy-Blues, die jetzt gelegentlich auch erste Gehversuche im Rockenrollen unternimmt, ohne dabei so eklig gitarrenwichsig zu werden, wie auf der letzten Tour passiert, hat noch immer ein ungeheures Verführerpotential, das schick zurückhaltend von Herrn Albini und Herrn Kramer ins rechte Licht gerückt wurde. Gaststar ist hier übrigens u.a. Sebadohs Jason Loewenstein, der zudem in Wills alter Gartenlaube in Louisville wohnt und von dem sich Will offenbar die geschmacklose Sonnenbrille für die diesjährigen Pressephotos ausgeborgt hat. Kleine Welt, große Musik. Merkwürdige Leute trotzdem. “Don’t you know that I work hard?”, jängelschreit Will hier mehrmals, und in Anbetracht seines momentanen Outputs an Tonträgern kann ich ihm das nur bestätigen.
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Arise Therefore
VÖ: 29.04.1996