Pale
Bigger Than Live
Das, was man von ungefähr Mitte der 90er- bis Mitte der 00er-Jahre Emo nannte, war weniger ein Genre als eine Vereinbarung. Wissend, dass wir alle einsame Vögel sind, gibt es die Chance, über Musik zueinanderzufinden. Über eine Musik, die ehrlich ist. Die Kraft besitzt und ihre Verletzlichkeit nicht leugnet. Die Momente erschafft, in denen die vielen Einzelnen zu einer Menge werden, man könnte auch sagen: zu einer Schicksalsgemeinschaft.
Pale aus Aachen sind ein Teil des Genres. Sie spielten schon früh einen eigenwilligen Sound, weil sie Northern Soul in den Mix brachten, was dafür sorgte, dass auf ihren Konzerten mehr getanzt wurde. Die Band löste sich 2012 auf, 2019 erhielt Gitarrist Christian Dang-anh die Diagnose Hirntumor, am gleichen Tag muss Schlagzeuger Stephan Kochs auf Anraten der Ärzte seine Art zu leben umkrempeln. Schicksal.
Dann kommt die Gemeinschaft ins Spiel: Pale finden noch einmal zusammen, nehmen das Album “The Night, The Dawn And What Remains” auf, in Gedenken an Christian Dang-anh, der vor der Veröffentlichung verstirbt. Dazu gibt es zwei Konzerte, ein kleines im Gleis 22 in Münster, ein großes im Kölner Gloria, vor fast 1.000 Leuten. Dieses Livealbum erzählt davon: von der Feier des Lebens und dem Moment, wenn die Stimme bricht. Von Freunden und Gästen. Von überraschenden Idolen wie Spandau-Ballet-Saxofonist Steve Norman, der bei “Someday You Will Now” mitspielt. Ist Musik “Bigger Than Live”? Und ob!
Das steckt drin: The Jam, Jimmy Eat World, The Promise Ring
weitere Platten
The Night, The Dawn And What Remains
VÖ: 25.11.2022
Brother.Sister.Bores!
VÖ: 01.09.2006
How To Survive Chance
VÖ: 05.08.2002
Razzmatazz (The Arts At The Sands)
VÖ: 01.11.2000
Another Smart Move
VÖ: 13.08.1999
Drop Pants For Food
VÖ: 01.11.1996
Krusty-Tag E.P.
VÖ: 01.01.1994
Swear Jar
VÖ: 01.01.1994