Pale Blue Eyes
This House
Wie es sich für wahre Synthie-Enthusiast:innen gehört, haben Pale Blue Eyes allerlei Soundflächen als Basis für das überspannende Thema Veränderung ausgerollt. Obwohl die Platte offensichtlich von 80s-Ästhetik und Bands wie Django Django beeinflusst ist, bleiben die Farbtöne eher gedeckt.
Die Beats von Songs wie “Takes Me Over” wären zwar tanzbar, doch das Album hat eher ein Herz für weite Instrumentalflächen, die Platz für mehrdimensionalen Gesang (“Our History”) oder kleine Saxofon-Figuren (“Heating’s On”) lassen. Dieses stilvolle Losstrampeln von Kummer und Verlust kommt bestens ohne übersteuerte Experimente aus und ist in seinen offensichtlichsten Disco-Momenten wie dem etwas drögen “More” auch am schwächsten.
Bevor man der Platte im weiteren Verlauf leichte Abnutzungserscheinungen attestieren kann, kommt mit “Underwater” ein überdurchschnittlich guter Closer um die Ecke. Die Stimmung kühlt sich darin um einige Grad ab und zwischen zitternden Synthies und bedrückenden Wiederholungen des Satzes “I see you everywhere” zerreißt dann doch mehr in einem, als der ansonsten eher beiläufige Sound des Albums hätte erwarten lassen. Und deshalb ist es die richtige Wahl von Pale Blue Eyes, diesem Song sieben Minuten Zeit zu lassen.
Das steckt drin: Animal Collective, Billy Nomates, Django Django
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Souvenirs
VÖ: 02.09.2022