Das Energische bei Pale ist nicht vergangen, es ist mit den Jahren nur feiner und vor allem ein wenig bedachter geworden. Das sechste Album der Aachener Jungs ist weitaus vielschichtiger als ihr letztes, aber es schließt schlüssig an. Waren auf “How To Survive A Chance” von 2002 Streicher, Bläser und Klavier vorsichtig eingesetzte Ornamente, die hervorragend funktioniert haben, machen sie nun den Charakter der Platte aus. Das nimmt Pale zwar das Rotzige ihrer früheren Tage, aber die komplexeren Arrangements, die klare Produktion heben ihre markant sehnsuchtsvollen Melodien deutlicher hervor. Damit erinnern Pale ein wenig an die zackigen, soulig-beatigen Gitarrenpopbands, die momentan aus England kommen. Einige andere Stücke jedoch wachsen einem langsamer ans Herz, da sie zum Teil sehr gewollt gefühlsbetont sind. Dann klingt “Brother.Sister.Bores!” etwas zu stark nach der Unterzeile des Plattentitels: “A Beat Manifesto” Auch einige Texte wirken – wie oft bei englisch singenden deutschen Bands, die nicht simpel klingen wollen – ein wenig überambitioniert und bleiben nicht immer sofort hängen. Insgesamt servieren Pale ihre Songs jedoch souverän, so dass es nach einer Weile funktioniert. Das heißt zwar nicht, dass man genau weiß, wohin es auf dieser Platte gehen soll, aber es macht Spaß, Pale auf ihrem Weg zu begleiten.
weitere Platten
Bigger Than Live
VÖ: 08.12.2023
The Night, The Dawn And What Remains
VÖ: 25.11.2022
How To Survive Chance
VÖ: 05.08.2002
Razzmatazz (The Arts At The Sands)
VÖ: 01.11.2000
Another Smart Move
VÖ: 13.08.1999
Drop Pants For Food
VÖ: 01.11.1996
Krusty-Tag E.P.
VÖ: 01.01.1994
Swear Jar
VÖ: 01.01.1994