Warum diese Scheibe derzeit nur über den Importweg erhältlich ist, ist schwer nachvollziehbar, denn gerade im Bereich des melancholischen Rock geht zur Zeit bekanntlich einiges. Paloalto sind in Sachen Individualität zwar nicht vergleichbar mit derartigen Acts, wie sie beispielsweise das ‘Saddle Creek’-Label in letzter Zeit hervorbrachte – ein Mann wie Rick Rubin, der die Kalifornier vor vier Jahren auf sein Label ‘American’ holte, macht solche Platten eben nicht nur, weil er ein guter Mensch ist und dem Nachwuchs eine Chance geben will. Paloalto sind deswegen auch weniger sperrig und verkopft als Muse, mit denen man sie schon nach den ersten Takten von “The World Outside” vergleichen muss. Die meisten der zwölf Songs sind getragene Balladen, die von der zuckersüßen Stimme James Grundlers und einer ‘fröhlich-depressiven’ Grundstimmung leben. Traurigkeit muss nicht unbedingt Trauer bedeuten, und so machen Paloalto aus der Not eine Tugend und begreifen ihre Sentimentalität als Chance. Den Texten hört man die Suche nach dem Sinn des Lebens an, aber nicht die Verzweiflung an demselben. Stücke wie “Going Going Gone” sind einfach zu perfekt, um noch Raum für irgendeine andere Interpretation zu geben als die eine: Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.