0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Papa M
    Ballads Of Harry Houdini

    VÖ: 22.11.2024 | Label: Drag City/Indigo/Rough Trade
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 381
    9 / 12
    Papa M - Ballads Of Harry Houdini

    Es kommt zusammen, was zusammengehört: Der einstige Slint-Gitarrist David Pajo huldigt mit seiner Experimentalmusik Entfesselungskünstler Houdini.

    Lange stand es nicht gut um Pajo, der seit seinem 1999er Album “Live From A Shark Cage” für einen radikalen Sound steht, der sich nie in reiner Abstraktion verliert. Eine Depression, ein Selbstmordversuch und drei so unwahrscheinliche wie wiederbelebende Alben später, ist er als Papa M bei einer meisterlich knorrigen Platte zwischen Ruhe und Dringlichkeit angelangt.

    Das völlig zerschossene Instrumental “Thank You For Talking To Me (When I Was Fat)” zu Anfang stellt in knapp acht Minuten den verknoteten Diskursraum des Albums vor. Wo andere Gefahr laufen würden, ins Dramatische oder Übersteigerte zu verfallen, bleibt Pajo nüchtern, beinahe stoisch, auch im ausgefallenen Experiment. Auf der anderen Seite der Dringlichkeitsskala stehen Songs wie “Ode To Mark White”, wo Pajo fast wie Tom Waits klingt. Ganz ähnlich auch im progressiven Roots Rock “Rainbow Of Gloom”.

    Egal in welche Richtung es geht, stets erhält sich der Texaner die Verschrobenheit seiner kurzlebigen Band Slint, die nach wie vor zu den Bewerbern für den Kreis der bestgehüteten Geheimnisse alternativer Musik gehören – der Größe ihres Vermächtnisses war bis heute nie die angemessene Aufmerksamkeit vergönnt. Mit “Ballads Of Harry Houdini” wird sich daran kaum etwas ändern. Der Faszination für Papa M kommt das im engeren Kreis umso mehr entgegen.

    Das steckt drin: Slint, Tortoise, Tom Waits

     

    weitere Platten

    A Broke Moon Rises

    VÖ: 17.08.2018

    The Piano Sessions (EP)

    VÖ: 17.05.2018

    Highway Songs

    VÖ: 11.11.2016