Papa Roach klingen in etwa so, als hätten Rage Against The Machine in ihrer Polit-WG zuviel Iron Maiden gehört.
So fürchterlich altbacken die Methode auch sein mag: Papa Roach nehmen Metal-Gitarren-Läufe, drehen sie durch den New Metal-Wolf und kreieren auf diese Art einen extrem tanzbaren Crossover. Das ist nichts Neues, aber gut gemacht eben sehr einnehmend. Infest ist ein erfrischendes Debüt, das in sich geschlossen ist, mit fetten Grooves und Hooklines, wie man sie lange nicht mehr gehört hat. Eine Symbiose aus Alt und Neu, aber dennoch kein Plagiat. Das muss man erst mal schaffen. Papa Roach haben sich das Beste aus zwei Welten zusammen gesucht und ihren eigenen Sound gefunden. Allein das verdient Respekt. Das einzige, was mich an dieser Scheibe ein bisschen ärgert, ist die Tatsache, dass die Texte teilweise doch zu flach und plakativ geraten sind (What is wrong with the world today? aus Infest oder Reality is just a fucked-up dream aus Between Angels And Insects). Soll sich jeder seinen Reim darauf machen; trotzdem scheinen die vier Amis mit ihrem Rezept den Nerv der Zeit getroffen zu haben, der Erfolg in den Staaten (und auch bei uns) gibt ihnen Recht. Auch wenn es Leute gibt, die hier von gecasteter Boygroup sprechen und meinen, es gäbe auf diesem äußerst homogenen Debüt nur einen guten Song (Last Resort) – ich denke, auf diesem Album ist weit mehr zu entdecken als nur ein Hit. Fakt ist nämlich, dass sich hinter dieser Zeitgeist-Fassade mehr befindet, als man auf den ersten Höreindruck denken könnte. Kleiner Tipp am Rande: Bloß nicht den hidden track am Ende der CD überhören, denn der ist ganz anders und trotzdem sehr schön.
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