Man kann Papa Roach nicht vorwerfen, sie würden die Zeichen der Zeit – oder zumindest die des Mainstream – verkennen. Wäre das so, hätte die Band sich nicht mittlerweile fast 20 Jahre über Wasser gehalten. Papa Roach müssen also etwas richtig machen. Auch “The Connection” klingt auf seinem Gebiet mal wieder so modern, dass man sich fragen muss, wie die Band es hinbekommt, sich zur richtigen Zeit immer ein bisschen neu auszurichten, ohne irgendwann mal ins Hintertreffen zu geraten. Mit glattgebügeltem Powersound und kalkulierter Aggression empfiehlt sich die erste Single “Still Swinging” gleich für das Rockradio. Der Refrain lädt zum Mitgrölen ein, und das mitschwingende “Wir gegen der Rest der Welt”-Gefühl lässt den Song durchaus zum Ohrwurm werden: “Weve been here from the start/ Were the ones still swinging”. Die angehängten 40 Minuten nehmen das Motto konsequent auf und hören sich an wie eine Rückschau auf die eigene Bandgeschichte. Da tauchen die alten New-Metal-Raps ab und zu wieder auf, ebenso der Breitband-Alternative-Rock der neueren Alben und diverse Pop-Elemente, die sich im Lauf der Zeit immer wieder eingeschlichen haben bei Papa Roach. Auf Albumlänge ergibt sich trotz der eingenordeten und wenig abwechslungsreichen Produktion eine recht variantenreiche Platte, die Altes und Neues meist geschickt miteinander verknüpft. Eine gewisse Käsigkeit schleicht sich allerdings zwangsweise ein, wenn Jacoby Shaddix beispielsweise in “Not That Beautiful” über flächige Plastik-Keyboards rappt oder die Band sich mit “Before I Die” an einer klassischen 90er-Jahre-Halbballade versucht.
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