Vergleichsweise moderate 40 Minuten lang ist das siebte Album der Kopenhagener Band. Gitarrist Nicklas Sörensen, Schlagzeuger Christoffer Christensen und Bassist Christian Clausen führen auf dieser Platte Material zusammen, das bewusst den Drive bisheriger Alben ein paar Gänge runterschaltet. Zwei der vier Stücke kommen über weite Strecken ganz ohne Christensens Beats aus, driften auf Soundscapes in kosmische Gefilde und scheinen den Begriff “Ambient” von Grund auf neu entdecken zu wollen. Hier klingen Papir so frei wie Agitation Free und Popul Vuh, zwei der geistigen Väter dieser Musik jenseits des Fünf-Minuten-Korsetts. Allein der Album-Opener “7.1 (Part I-III)”, eine 19-minütige Klangexpedition, changiert zwischen melodiöser Beschwingtheit und sphärischen Soundkulissen. “7.2” öffnet die kleine Schmuckschatulle, in der Papir ihre großartigen Melodien aufbewahren, nur um sie nach ein paar Minuten mit “7.3” und seinen Gitarrendelays wieder zuzuknallen. Aber das passiert nicht boshaft. Papir sind schließlich nur drei freundliche Typen, die so lange Musik aufnehmen, bis eine Platte voll ist. Und dann kommt die nächste. Wer sich eine etwas zurückgenommene Version dieser umtriebigen Musiker gewünscht hat, bekommt mit “7” seinen Willen.