Wobei sich das charakteristisch Schottische auf das Sparen an Ideen zu beschränken scheint; der Abstand zu einstigen Großtaten wie “Gothic” und “Shades Of God” ist jedenfalls so beträchtlich, dass Paradise Lost mittlerweile eher wie ihre eigene Coverband klingen. Und bei näherer Betrachtung nicht einmal mehr das: Nick Holmes’ Vocals sind dünn und absolut unentschlossenes Mittelmass und lassen es auf ganzer Linie an ehemaliger Durchschlagskraft vermissen. Hier findet sich aus den bekannten Versatzstücken zusammengestoppeltes Songwriting, Schrubbgitarre sowie die üblichen Effekte, und auch textlich wird wieder im großen Teenager-Depressions-Katalog geblättert (“Isolation”, “Perfect Mask”). Andererseits traut man sich aber auch nicht, bitteschön den ganzen Weg zu HIM & Co. zu gehen. Was will das? Wer braucht das? Von Elektropop-Konzepten à la Depeche Mode abgerückt, wird jetzt wieder ordentlich gebraten, aber leider eben nur auf Zimmertemperatur. Wer die Pfanne nicht richtig erhitzen möchte, kann allenfalls Gemüse dünsten, ein Steak gelingt da nimmer. “I live alone, I wonder why” quält sich Holmes im Opener “Primal”. Die Antwort fällt nicht wirklich schwer.
weitere Platten
Live Death
VÖ: 02.09.2022
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VÖ: 16.07.2021
Obsidian
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VÖ: 01.09.2017
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VÖ: 20.04.2012
Faith Divides Us - Death Unites Us
VÖ: 25.09.2009
In Requiem
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Paradise Lost
VÖ: 28.02.2005
Believe In Nothing
VÖ: 23.02.2001
Host
VÖ: 21.05.1999