Das Debütalbum des Quartetts aus Kalifornien schert in so viele Richtungen aus, dass einem zwischendurch schwindelig wird. Für Max Freeland und Trey Flanigan ist Pardoner die erste Band, für die sie sich jemals die Gitarre umschnallen. Schlagzeuger River van den Berghe hat für einige High-School-Projekte mal die Stöcke geschwungen. Kennengelernt haben sich die drei als Studenten der San Francisco State University. 2015 haben sie Pardoner gegründet, sind zusammengezogen und haben in ihrem Wohnzimmer fortan ihre gemeinsame Leidenschaft für Yo La Tengo und Polvo in eigene Songs gepackt. Mit haufenweise Shows und einigen EPs haben sie sich eine solide Fanbasis erspielt, mit Will Mervau am Bass ging’s dann ins Studio und dabei ist “Uncontrollable Salvation” entstanden. Eine Platte, die so kompromisslos Haken schlägt, sprunghaft und voller Energie ist, wie es viel zu oft nur Debüts gelingt. Mit dem leicht dissonanten Gesang sind Pardoner die englische Variante der Bordsteinkantengeschichten von Muff Potter. Denn was sie machen, ist auf jeden Fall Punk. Aber genauso sehr sind Pardoner eben auch Slacker. Obendrein haben sie ein Händchen für hymnische Refrains und reißen in “Carousel Of Punishment “mal kurz den Himmel auf und pflanzen einem mit “Labrador” einen Ohrwurm für den Rest des Tages ein. Hätten sich Dinosaur Jr. und Pavement in ihren Zwanzigern auf ein Bier getroffen, “Uncontrollable Salvation” wäre der perfekte Soundtrack gewesen.