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    Paris
    Yellow Eden

    VÖ: 05.01.2004 | Label: V2/Zomba
    Text: Tanja Stumpff
    5 / 12

    Das schwedische Quartett kombiniert 80er-Synthies mit ein wenig Indie und kreiert trotz eingängiger Melodien keine paradiesischen Zustände.

    Keyboards verbinden sich mit Gitarre, Bass und Drums, darüber schwebt der hohe, recht gleichförmige Frauengesang von Annika Mellin und Emma Nylén. Poppige Eingängigkeit paart sich mit lyrischer Alltagsweisheit und Banalität. “We were dancing close to midnight having cocktails with a straw” lautet die Diagnose der Krankheit “Disco Fever”, dessen treibenden Beats und feiner Melodie mit einem ausufernden “Uah” der Wadenwickel verpasst wird – nicht unbedingt schlecht, aber eben nur erhöhte Temperatur. Auch das folgende “Tonight” kann nicht halten, was ein gelungener Anfang verspricht. Atmosphärische Synthies gehen in aufputschende Percussion über, dazwischen feine Gitarrenakkorde, bevor mit dem nervigen Frauengesang wieder die kalte Dusche aufgedreht wird. Gnädig sieht man zunächst über platte Reime, die ohne stimmliche Variation über der eingängigen Instrumentierung schweben, hinweg, bis das scheinbar unvermeidbare “Uah” einen wieder der Barmherzigkeit beraubt und den musikalischen Schwachpunkt, den Gesang, ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. “Oh Oh Oh” schallt es mit dünner Stimme dem Matrosen in “Hey Sailor!” entgegen, der die vor Kreativität berstende Anmache “I’d like to go out and have a beer” über sich ergehen lassen darf. Sexy ist anders und das Gegenteil von Kunst gut gemeint. Vielleicht sollte man den Damen zwecks Stimmbildung einen Whiskey empfehlen?