Parkay Quarts
Content Nausea
Text: Sebastian Stöwer
Das aktuelle Album der Hauptband ist gerade einmal sechs Monate alt, die Lieder sind noch nicht ganz verklungen. Vielleicht nutzen Andrew Savage und Austin Brown deshalb den namentlichen Ableger zur Veröffentlichung. Wahrscheinlich aber auch, um abseits des Punkrock ohne falsche Erwartungen zu experimentieren. Es fällt tatsächlich ein wenig schwer, “Content Nausea” als vollwertiges Album zu betrachten. Denn kaum glaubt man, ein Konzept zu erkennen, wird selbiges vom nächsten Song verworfen. “Pretty Machines” beispielsweise ist zurückgelehnter Garagenrock, darauf folgt mit “Psycho Structures” und “The Map” ein Ausflug in den Postpunk vergangener Jahrzehnte, nur um dann in den Coversong “These Boots Are Made For Walking” überzugehen. Drei instrumentale Interludes dienen nicht als Bindeglieder, sondern stehen für sich. Zumindest auf textlicher Ebene ist eine Einheit zu erkennen: Der minimalistische Opener lässt gegenteiliges vermuten, doch in den 35 Minuten des Albums steigern sich Savage und Brown in wahre Gedankenströme hinein, wie sie sonst im HipHop zu finden sind. Thema ist die ständige Beeinflussung durch Werbung, Medien und Mitmenschen. Das kann beklemmend sein, für genügend Abstand sorgt jedoch eine gesunder Sarkasmus: “These people are famous/ I’d trust them”, heißt es in “Content Nausea”. Mit krächzenden Gitarren und plärrenden Spielereien setzen sich Parkay Quarts gegen die Konventionalität der Großstadt zur Wehr. Sprachlich intelligent, musikalisch aber kaum konsequent.