Park+Riot
Wise Words From Well-Fed Mouths
Der laute Mix aus Hardcore und verwinkeltem Noise eskaliert unmittelbar. Es fällt schwer, sich der musikalischen und textlichen Sprengkraft zu entziehen, die die beiden Knall auf Fall entfachen. Park+Riot bestreiten den Aufstand nur mit Gitarre und Schlagzeug, umso beeindruckender, wie viele Kombinationsmöglichkeiten und kompositorische Wendungen sie anbieten.
Manche Songs zerfleddern sie gleich zu Beginn, andere walzen mit Black-Metal-Flächen alles nieder. Das Songwriting ist nicht vorhersehbar, was die Platte auf Dauerspannung zieht und höchste Alarmbereitschaft erzeugt. Park+Riot punkten auch stimmlich mit Varianz, platzieren im wütend schreitenden “Revolution” gleich mehrere gesangliche Haken, die man nicht so schnell vergisst.
Das reduzierte und dramatisch anschwellende “Cure” fällt dann vollends aus dem Rahmen: Es teilt “Wise Words From Well-Fed Mouths”, lässt erstmals Ruhe zu und fasst die Möglichkeit des Scheiterns ins Auge. “Feels like fighting clouds/ Vast and vague expressions keep wearing me down”, wird im hektischen “Clouds” gebrüllt, während sich die Rhythmen überschlagen und aneinander zerren.
Der Weg scheint noch unklar, dass etwas passieren muss, ist fix. Durch Vehemenz säen Park+Riot tatsächlich einen Impuls. “Wise Words From Well-Fed Mouths” ist ein leidenschaftliches Album, das bewusst provoziert.
Das steckt drin: Mantar, Refused, Touché Amoré