Die Assoziationen, die ihr Name etwa mit einem Spaziergang an der frischen Luft weckt, schmeicheln diesem Mix aus Emo, Slowcore und ein bisschen Mathrock aber auch sehr gut. Parkwalker gibt es seit 2018, sie kommen aus den DIY-Musikszenen ihrer Heimatstädte und gehören zum Teil auch zu den Post-Hardcore-Lieblingen Tidal Sleep, machen es sich auf dem Debüt “Distant Phenomena” aber auf Wölkchen gemütlich. Die sieben Songs sind langsam, elegisch und ohne aufwühlende Ausbrüche, aber nicht im Post-Rock-Ambient-Modus, sondern mit locker-jazzigem Schlagzeug unterlegt und mit melodischen, zweistimmigen und immer cleanen Gitarren-Pickings verziert. Hier und da streut Gastmusikerin Linda Kyei himmlisches Piano ein. Sänger und Gitarrist Nicola Mingirulli singt so sacht, als würde er eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, und schwelgt in nostalgischen Erinnerungen oder sinniert über gemischte Gefühle. Im Vergleich mit offensichtlichen Vorbildern wie American Football oder TTNG fällt grundsätzlich die ähnliche Soundästhetik auf, doch Parkwalker geben sich viel unaufgeregter und verzichten komplett auf vertrackte Arrangements. Höhepunkte und Überraschungen bietet “Distant Phenomena” keine. Die braucht dieser wonnevolle Soundtrack zum auf der Wiese liegend in die Sterne Gucken auch nicht.