Zum Beispiel die Schlüsselerkenntnis aus dem Opener “Master Of My Craft”: Socrates died in the fucking gutter. Oder der Übergang von diesem Stück ins zweimal grandios unterbrochene “Borrowed Time”, den wahrscheinlich inspiriertesten Song, den jemals jemand über seine Schreibblockade geschrieben hat. Und später das 74-sekündige “Light Up Gold II”, nach dessen zwei Strophen und zwei Refrains man sicht fragt, warum es überhaupt Lieder geben muss, die länger als 74 Sekunden dauern. Parquet Courts arbeiten mit der Ökonomie und Genauigkeit des Postpunk, sind aber viel unterhaltsamer als die meisten Bands, die das Genre hervorgebracht hat. Ihre schnellen Songs klingen nach den Strokes mit College-Abschluss, ihre vertrödelten blamieren beinahe alles, was Sub Pop in den letzten fünf Jahren gesignt hat. Dazu kommen Texte über das Zeug in den eigenen Hosentaschen und die Erkenntnisse des letzten Fressflashs, die sich ungeachtet ihres Inhalts anfühlen, als kriegte man gerade die Weltformel entschlüsselt. Liegt vielleicht daran, dass Sänger Andrew Savage schreibt wie niemand sonst, könnte aber auch sein, dass Parquet Courts einfach wirklich gutes Gras haben. Mit “Disney P.T.” werden sie jedenfalls zur ersten New Yorker Band, die einmal kurz klingt wie eine Trierer Band, danach bringen sie “Light Up Gold” mit “Picture Of Health” nach Hause und werden sogar poetisch: I fell in debt to those country crooners/ Mourning lost love like Spanish funerals. Schniefen, abputzen, weitermachen.
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