Grind-Punk? Indie-Speedrock? Manic Power Violence? Der erste Eindruck ist gewaltig: Parts & Labor holzen derart ungestüm los, dass einem angst und bange wird. Dann aber setzt der Gesang ein und: alles halb so wild. Hier wird nicht gegrunzt oder geröchelt, nicht geschrien oder gekeift, sondern überraschend harmonisch gesungen. Zwar galoppiert das Schlagzeug auch weiterhin wild nach vorn, und die Gitarre sägt sich schräg durch Feedback-Einlagen. Ganz so kompromisslos wie zunächst erwartet springt einem das Trio aus Brooklyn aber nicht ins Genick. Tatsächlich zeigen sich Parts & Labor auch von ihrer humorvollen Seite, etwa wenn sie ihre Billig-Keyboards auspacken oder bei “Repair” einen Tarzanschrei aus dem Vocoder zaubern. Über 40 Minuten kann “Stay Afraid” aber nicht fesseln. Obwohl gleich zwei Sänger im Einsatz sind, klingt die Stimme zu monoton; hinzu kommt der undifferenziert höhenlastige Sound sowie das ewig gleiche Tempo des Schlagzeugs. Und nicht zuletzt zehn Songs, die positiv formuliert wie aus einem Guss klingen, dabei aber kaum zu unterscheiden sind. Beim nächsten Mal dann bitte mit Abwechslung.
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VÖ: 24.10.2008