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    Patrick Watson
    Wooden Arms

    VÖ: 15.05.2009 | Label: Vertigo Be/Universal
    Text:
    10 / 12

    Kunstmusik ohne jede Schwere: Patrick Watson und seine freigeistigen Musiker bringen Erhabenheit und Leichtfüßigkeit zusammen.

    Es gibt auf diesem exzellenten Album außergewöhnliche Harmonien und Streicherarrangements, ein detailreiches Zusammenspiel der unterschiedlichsten Instrumente, virtuose Klavierparts und einen Patrick Watson als Sänger und Komponist in Hochform, der seine Stimme mal gegen die Musik auflehnt, sich mal komplett in ihr verliert. Wunderbar das alles, vor allem der Song „Big Bird In A Small Cage“, den Antony sicher gerne seinen Johnsons geschenkt hätte. Doch was „Wooden Arms“ auch in Konkurrenz zu Andrew Bird oder eben Antony zu einer herausragenden Platte macht, ist ihr Rhythmus. Robbie Kuster ist in Patrick Watsons Ensemble der Verantwortliche für alles, was geschlagen wird, und er interpretiert diese Aufgabe im Geiste eines Jazzdrummers, der sein Reservoir an Trommeln, Becken, Pauken und Glocken als Arsenal der Möglichkeiten begreift. Kuster umspielt die komplexen Kompositionen mit unterschwellig eingestreuten Geräuschen, erschafft damit wie auf „Beijing“ exotische Atmosphären oder macht ein melancholisches Stück wie „Tracy’s Water“ so lebendig, dass die Opulenz leichte Füße bekommt und zu tanzen beginnt. Wenn man den bejubelten Sängern wie Antony oder Scott Matthew etwas vorwerfen kann, dann dass sie sich zu sehr auf die Magie ihrer Persönlichkeit oder – böse gesagt – ihre Masche verlassen. Patrick Watson lässt dagegen Musiker agieren, die seine Musik nicht bloß aufnehmen und ganz in seinem Sinne (also kongenial) interpretieren, sondern auch mal stören, kontrastieren. Eine Platte, so reich an Momenten wie ein himmlisches Fest.

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