Statt dessen schenkt uns die neben Janis kompromissloseste Rocklady aller Zeiten eine bittersüße Erinnerung an die Tage, als Musik noch so einfach war und Punk gerade in den Mülltonnen vor sich hin keimte. “Gone Again” enthält vornehmlich ruhige, poetische Visionen mit “Birdland”- oder “Pissing In A River”-Flair, auf freigesetzte Aggressionen im Sinne von “Rock’n’Roll Nigger” wartet man vergebens. Seit vorletztes Jahr ihr Bruder und ihr Mann, ex-MC 5-Gitarrist Fred “Sonic” Smith, verstorben sind, ist ihre Energie schwärzer denn je. Bei alten Fans wird der Funke sofort überspringen, dieses Album hat allemal mehr Leben als das viel zu poppige “Dream Of Life”, mit dem sie und ihr Gatte `88 einen halbherzigen Versuch unternahmen. Freds Platz an der Gitarre nimmt nun wieder Lenny Kaye ein. Vielleicht ist diese Portion Schwermut deshalb so gut verträglich, nicht umsonst gehören alle vier Klassiker der Patti Smith Group auf meine “Platten für die Insel”-Liste.
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