Allstar-besetztes Solodebüt eines Superstar-DJs, dessen großer Moment auch schon einige Jahre zurückliegt.
Ohne Paul Oakenfold wäre aus Manchester vielleicht nie Madchester geworden, immerhin war er es, der die Happy Mondays auf die Tanzfläche schickte und damit den Rave-Boom erst richtig anschob. Knapp anderthalb Jahrzehnte später veröffentlicht er mit “Bunkka” sein erstes richtiges Album unter eigenem Namen – und gewährt tiefe Einblicke in sein Adressbuch. Perry Farrell, Tricky & Nelly Furtado, Emiliana Torrini, Ice Cube, Crazy Town-Frontproll Shifty Shellshock und Grant Lee Philips sind u.a. dabei, fürs Feuilleton auch noch “Fear And Loathing In Las Vegas”-Autor Hunter S. Thompson. Entsprechend durchwachsen klingt “Bunkka” dann auch: Neben ein paar ganz ansprechenden Tracks (die mit Farrell, Philips, Torrini, Tricky & Furtado und Asher D.) gibt`s jede Menge Mittelmaß und noch einiges darunter. Der Song mit Thompson ist eher unspektakulär ausgefallen, und über Ice Cube oder Shellshock kann man sich zumindest noch amüsieren, wenn aber die beiden Nachwuchs-Heulsusen Carla Wagner und Tiff Lacey ins Rennen geschickt werden, wird`s wirklich gruselig, und die völlig verkitschten Songs klingen wie für unterirdische Compilations konzipiert, die Titel wie “Dream Dance” tragen. Da schaudert`s richtig – und um davor verschont zu bleiben, hätte man im Zweifel auch auf den Rest verzichten können.
weitere Platten
Never Mind the Bollocks Here's Oakenfold
VÖ: 22.07.2011
Perfecto Vegas
VÖ: 31.07.2009