Das Problem an den Weihnachtsfeiertagen ist nicht die Gans. Sind nicht die Spekulatius, die Nüsse und auch nicht die ein oder anderen Schnäpse und Liköre an sich. Das Problem an den Weihnachtsfeiertagen ist die Aneinanderreihung all dieser Dinge im engstmöglichen zeitlichen Rahmen. Ein Dutzend opulente Mahlzeiten, verteilt auf nur drei Feiertage: Das ist zu viel. Was das mit Paul Weller zu tun hat? Der wurde Ende Mai 50 und feiert zu diesem Anlass eine Art popmusikalisches Hochfest: 21 Lieder (plus ein verstecktes) mit einem Dutzend Stilrichtungen, verteilt auf rund 70 Minuten. Das ist zu viel. Das Problem sind nicht die Lieder an sich. Nicht der zwingende Popsong “All I Wanna Do (Is Be With You)” oder die sich um keine Konventionen scherende Zusammenarbeit mit Robert Wyatt (“Song For Alice”). Selbst das zuckersüße “Lullaby Für Kinder” ist für sich genommen eine hübsche Sache (und allemal besser als Liam Gallaghers “Little James”). Aber Paul Weller bezeichnet “22 Dreams” nun einmal als Album – und als solches ist dieses Sammelsurium so sehr mit Ideen überfrachtet, dass der Ausweg nur lauten kann: die Höhepunkte rausziehen und in Playlists integrieren. Auch wenn dieses unromantische Vorgehen Weller so wenig gefallen wird wie den Eltern ein verfrühtes Verlassen der Weihnachtsfeierlichkeiten.
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