Die Inspiration scheint bei Paul Weller in Schüben zu kommen. Nach sich abwechselnden Höhepunkten und kreativen Einbrüchen mit The Jam sowie The Style Council in den Siebzigern bzw. Achtzigern, startete der Musiker 1992 mit seinem titellosen Debüt und dem darauf folgenden “Wild Wood” auf kolossale Art eine Solokarriere. Mit den danach veröffentlichten Scheiben wiederholte er sich allerdings zusehends und wirkte immer müder, ohne den rechten Drive. Erst bei “Heliocentric” (2000) konnte dank neuer Ideen ein Hoffnungsschimmer aufkeimen. “Going Places”, der reichlich platte Eröffnungssong, lässt für “Illumination” zwar zunächst einen Rückfall befürchten, doch mit dem leicht nervösen, aber deutlich engagierter wirkenden “A Bullet For Everyone” und den psychedelisch peppigen Bläsersätzen von “It’s Written In The Stars” beginnen sich die Bedenken wieder zu zerstreuen. Spätestens, wenn Weller ruhigere Töne anschlägt, wie bei der seiner kleinen Tochter gewidmeten Ballade “Who Brings Joy” oder dem Streicher-Schleicher “Now The Night Is Here”, ist der Mann in Topform. Weitere Höhepunkte bilden “Call Me No. 5”, das rotzige Duett mit Stereophonics-Chef Kelly Jones, und das lockere, zusammen mit Noel Gallagher und Gem Archer von Oasis eingespielte “One X One”. Als zusätzliche Gaststars sind u.a. noch Aziz Ibrahim (Stone Roses), die R&B-Sängerin Carleen Anderson und die Ocean Colour Scene-Jungs dabei. Falls er sich zur nächsten Platte im selben Maße steigert und Patzer wie den langweiligen Pseudo-Soul von “Standing Out In The Universe” vermeidet, dürfte der Meister bald wieder auf dem Level von “Wild Wood” oder “All Mod Cons” sein.
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