Noch Pop oder schon Schlager? Beim Hauptstadt-Duo Paula verläuft die Grenze sehr, sehr fließend. Erstaunlicherweise sind sie trotzdem nicht eklig.
Irgendwie haben die beiden das raus: Schon auf dem 2000er Debütalbum “Himmelfahrt” hatten Elke Brauweiler und Berend Intelmann mit “Als es passierte” einen Song, bei dem man nicht recht wusste, ob er nun ein peinliches Lieblingslied war oder ein unpeinliches. So ganz entziehen konnte man sich der Mischung aus poppig programmierten Plastik-Sounds und Mädchengesang jedenfalls nicht – und daran hat sich eigentlich nichts geändert. Album Nummer drei ist zwar tendenziell immer noch näher an Rosenstolz als an 2Raumwohnung – um hier mal zwei vage Vergleichsgrößen ins Spiel zu bringen -, hat aber gegenüber beiden einen ganz entscheidenden Vorteil: Anständige, erfreulich klischeefreie, und dennoch persönlich-emotionale Texte. Die Musik dazu erfordert freilich ein ganz großes Herz für Pop, und zwar für den, der im Radio läuft. Denn auch, wenn sich Elke und Berend hier mit Arrangements und vielen kleinen Details hörbar Mühe gemacht haben – organisch klingt anders. Aber es gibt sie wieder, die Lieder, die einen irgendwie erwischen: “Ich denke nicht oft an dich”, “Tadelloses Paar” oder “Es wird weitergehen”. Die zehn Songs am Stück zu hören, muss allerdings echt nicht sein.