Pavement Poetry
Ain't Screaming For The Sake Of Screaming
Text: Daniel Gerhardt
Jetzt auf der ersten EP (2011 gab es das Demo Rookie) klingen sie nach letzter Chance und entsprechendem Einsatz, allem haftet etwas Dramatisches an und jeder Text wird gesungen, als stünden Dinge von ganz besonderer Wichtigkeit drin. Stattdessen geht es um Punk-Sachen wie heavy hearts und gasoline und Refrains, bei denen meistens alle mitsingen müssen. Pavement Poetry sind also zu Hause in Münster, Gainesville und auf den geraden Straßen dazwischen, sie sind nicht die Band, die in ihren ersten Interviews nächstes Jahr erzählen wird, dass sie von den offensichtlichen Einflüssen auf Aint Screaming For The Sake Of Screaming eigentlich gerade zum ersten Mal höre. Daran ist nichts schlimm oder unverständlich: Die sechs Songs der Pavement-Poetry-EP klingen ja auch ausgewachsen und überdacht, als wäre es bei allem Sturmdrang immer auch darum gegangen, nicht die Kontrolle zu verlieren. Die Sänger und Gitarristen Alex Schlage und (visions-Autor) Frederik Tebbe duellieren nicht mit ihren Stimmen und Instrumenten, solieren nie groß rum und tragen lieber eine Ahnung von Mitt-90er-Emo in Aint Screaming For The Sake Of Screaming hinein, die sich vor allem durch ihren schreinahen Abwechsel- und Gleichzeitig-Gesang ergibt. Wobei es natürlich sein könnte, dass sie von den Bands des zugehörigen Emo-Paradelabels Jade Tree wirklich noch nie gehört haben.