Egal, ob man den Stil von Pennywise nun Skate Punk, Post Punk oder Surf Hardcore nennen mag, eines ist sicher: neu ist er nicht. Aber das macht ihn noch lange nicht langweilig oder schlecht. Auch auf ihrem fünften Album verbreiten Pennywise zunächst einmal eine wohltuende Nostalgie und mit schweren, treibenden Rhythmen erinnert die Band an Hardcore, wie er früher einmal war: schnell, wütend und ohne Schnickschnack. Natürlich leistet sich die Band immer wieder kleine Abstecher zu Schnörkeln und Soli, und eine Brücke zur sicheren Seite schlagen melodiöse Arrangements und Midtempo-Refrains, die ganz anglizistisch als stupidly catchy erkannt werden wollen – ob sich das nun auf die Melodielinien der Gitarre (Victim Of Reality) oder des Gesangs bezieht (Alien, American Dream). Wenn auch auf diesem Album kaum ein Oooohohohooo-Chorus wie bei dem alten Hit Bro Hymn zu finden ist, gibt es dennoch diverse Anlässe zum Mitgrölen. Denn wie ein guter Punkrock-Song funktioniert, mußte man gerade Pennywise niemals erklären, und gute Songs liefert die Band auf Straight Ahead mal wieder reihenweise ab. Die Texte reflektieren zwar immer noch die optimistische Grundhaltung, für die Pennywise als positive Band bekannt ist, sie enthüllen aber auch – trotz (oder gerade wegen?) fortschreitenden Alters – ein zunehmendes Gefühl von Ungeduld und Zorn. Und genau dieser Gegensatz gibt der Platte die Spannung und Dynamik, die anderen Bands auf ihren Alben oft fehlt. So ist Straight Ahead mal wieder zu einem kleinen Klassiker geworden, der Pennywise endgültig in der Reihe der wichtigsten Punkbands dieses Jahrzehnts etabliert.
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